Scanstation




Die Scanstation ist nach dem Messing-Scanner mein zweites Scanner-Eigenbauprojekt, bei dem ich viele technische Verbesserungen einfließen lassen konnte.
Auslöser für den Bau der Scanstation war der Kauf von sieben gebrauchten Coemar Brio 400 Scannern von einer Discothek zu einem sehr günstigen Preis.

Deren Features:
Aufgrund dieser äußerst bescheidenen Ausstattung war von Anfang an klar, dass diese Geräte nur als Basis für Eigenentwicklungen taugen. Als besonders interessant für das Recycling erschien mir das Leuchtmittel nebst zugehörigem Vorschalt- und Zündgerät, die Optik, das Gehäuse und die Schrittmotoren, da diese Bauteile nur schwer aufzutreiben sind.
Da die Scannern keine Leuchtmittel enthielten entschied ich mich für eine MSR 575 HR Entladungslampe - diese ist in Bezug auf das Vorschaltgerät kompatibel zur MSR 400 und bei günstigerem Preis heller. Wegen der für den von mir beabsichtigen Wohnzimmereinsatz fast schon überdimensionierten Helligkeit entschied ich mich für ein Spezial-Konzept: Die Lampe sitzt zentral in der Mitte und dient zwei Scanner-Einheiten als Lichtquelle.

Im Gehäuse der Scanstation sind also zwei völlig unabhängig voneinander zu steuernde Scanner mit jeweils folgenden Features untergebracht:
Bei der Steuerung der mechanischen Funktionen kommen Schrittmotoren anstelle von Servomotoren wie beim Messing-Scanner zum Einsatz - damit lässt sich eine sehr hohe Wiederholgenauigkeit realisieren. Die Motortreiber sind jedoch kein Eigenbau, stattdessen sitzt die Treiberplatine der Original-Scanner Huckepack auf meiner eigenen Logikschaltung. Die mechanisch anspruchsvollste Komponente der Scanstation ist der Gobowechsler. Er ist komplett selbst gebaut, inklusive der Zahnräder für die Aufnahme der rotierenden Gobos.

Wegen meiner damals noch nicht vorhandenen Mikrocontroller-Kenntnisse besteht die Steuereinheit der Scanstation aus einem 19"-Einschub mit 8 Höheneinheiten und 15kg Gewicht. Hier ist ein 486er-PC mit I/O-Karten, das Lampen-Vorschaltgerät nebst Zünder und ein 8 x 1000 Watt Dimmerpack untergebracht. Die Firmware wurde in TurboPascal unter MS-DOS programmiert, es handelt sich um Low-Level-Programmierung, d.h. Interrupts, Kommunikationsschnittstellen, I/O-Ports etc. werden unter Umgehung des BIOS direkt angesprochen. Die Verbindung zum Scheinwerfer stellen ein 10-poliges Lastkabel und ein 25-poliges Steuerkabel her. Die Kommunikation ziwschen der Steuereinheit und dem Windows-PC mit der Bediensoftware erfolgt per RS232. Das Windows-Bedienprogramm wurde mit Visual Basic programmiert und ermöglicht nur die Bedienung in Echtzeit, d.h. ein Sequencer zum Aufnehmen und Abspielen von Lichtshows ist nur in einer mehr oder weniger unbrauchbaren Ausführung vorhanden.


Das 2x40 Zeichen Fluoreszenzdisplay ist per Parallelport mit dem eingebauten PC verbunden, die 16 Bedientasten am PS2-Tastaturanschluss. Auf der Oberseite die acht Dimmersteckdosen und der Anschluss für die Scanstation.
Im inneren ein 486er-PC mit Schaltnetzteil, Floppy und Festplatte, mehrere selbstgebaute Platinen mit Logik- und Leistungselektronik, unten rechts das Vorschaltgerät für die Entladungslampe.
Das Original-Gehäuse der alten Scanner wurde gekürzt und auf beiden Seiten mit einem Spiegelvorsatz versehen.
Um die mittig sitzende Entladungslampe sind absolut symmetrisch die beiden Scaneinheiten verbaut: die Kondenseroptik, der Gobowechsler und die Shutterblende. Nicht im Bild das motorisierte Objektiv und der Farbwechsler.
Bis aus einem massiven Aluminiumblock ein Zahnrad wird vergeht viel Zeit. Jeder Zahn ist einzeln gefräst. Der Durchmesser beträgt 50mm.